© Sabine Ibing, Lorib GmbH         Literaturblog Sabine Ibing
Autorin Sabine Ibing
Bücher, die mir selbst gut gefallen haben Historische Romane Rezension Die Spionin von Corinna Bomann Hörbuch, 17 Stunden, 45 Minuten gesprochen von Gabriele Blum Die Jugendliche Alyson stielt für sich und ihre Geschwister im 16. Jahrhundert von London den Lebensunterhalt zusammen, da die Eltern verstorben sind. Und sie wird erwischt. Sir Francis Walsingham, der Spion ihrer Majestät steckt sie aber nicht in den Kerker, sondern bildet sie zu einer Meisterspionin aus, da sie sehr geschickt vorgegangen war und einen intelligenten Eindruck macht. Er betreibt für die Krone das Spionagenetz. Nach längerer Ausbildung in Rhetorik, Waffenkunde und Umgang damit, Korrespondenz, Verschlüsselungstechniken, öffnen von Schlössern und Siegeln, Tanz usw., erhält sie den ersten Auftrag. Sie wird Hofdame von Elizabeth I und soll diese beschützen. Zu viele Menschen trachten ihr nach dem Leben. Unter anderem Königin Maria, die Elisabeth ausschalten möchte. Alyson muss auch kurz vor der Hinrichtung von Maria nach Schottland, auf der Burg spionieren. Und hier ist der aufmerksame Leser, trotz spannender Handlung ein wenig genervt. Elisabeth ist eine Zicke und sehr hart. Maria ist hinterhältig und ein Biest, trachtet Elisabeth nach dem Leben. Eine etwas einfache Darstellung, die etwas mehr Breite zu geschichtlichen Hintergründen gebraucht hätte. Genaues von Maria erfährt Alyson nicht, denn die kommt nicht aus ihren Gemächern heraus, Alyson nicht rein. Gut, Alyson hatte eine längere Ausbildung von Walsingham erhalten. Aber kann sie sich wirklich so schnell in das höfische Leben mit allen Etiketten und Regeln einleben, das sie nicht kennt, ohne dass jemand Verdacht schöpft? Auf Marias Burg wird sie als Küchenmädchen und Wäscherin eingeschleust, weiss sofort was sie tun muss, obwohl sie solche Arbeiten nie erledigt hat? Sie ist sehr emanzipiert für die damalige Zeit … das lassen wir mal gelten, denn dies ist das große Problem aller historischer Romane mit Frauengestalten. Zwischendurch verliebt sich Alyson in einen unscheinbaren Romantiker, von dem man nichts weiss, plopp ist er auch wieder verschwunden. Schwanger wird sie nicht, da sie am Kalender ausrechnen kann, an welchen Tagen sie fruchtbar ist. Wenn es denn so einfach wäre. Sir Francis Walsingham ist ein harter Bursche, führt das Spionagenetz der Königin. Ein bisschen mehr hätte man über diese Figur noch sagen können. Er war bekannt dafür, dass er Codes gut entschlüsseln konnte und Depeschen öffnen konnte, ohne dass der Empfänger später davon erfuhr und er baute ein Agentennetz bis nach Spanien aus. So weit so gut. Das wird hier behandelt. Ein bisschen mehr über die schillernde, tragische Person hätte es bedürft. Ich denke, dass in diesem Roman die Throckmorton-Verschwörung und die Babington-Verschwörung gemeint waren, die den Kopf von Maria kosteten, die Alison verhindert/aufdeckt. Es war zu wenig historisches Wissen hierzu in die Story eingeflochten.  Alyson wird gleich nach dem Tod von Maria nach Spanien geschickt und als Magd bei dem berühmten Alonso Pérez de Guzmán eingeschleust. Na ja, hier gibt es eigentlich historisch gesehen einen längeren Zeitraum dazwischen. Auch hier bleibt sie unerkannt und kann die wichtigen Unterlagen stehlen. Niemand ist hier gut, niemand ist böse. Das hat mir gefallen. Jeder macht seinen Job, steht auf der einen Seite oder auf der anderen. Interessant ist die Ausbildung von Alison und die Verwendung von Geheimcods, 007 auf 400 Jahre zurückgerechnet. Das macht das Buch spannend. Wenn man einen spannenden Roman sucht und nicht nach Geschichte forscht, dann ist dies die richtige Wahl. Nach Titel und Cover hatte ich nicht viel mehr erwartet und war dann doch überrascht. Es ist ein bisschen mehr als platte Unterhaltung ist es schon. Aber eben nicht viel mehr. Spannend und unterhaltend ist es allemal. zeitgenössische Romane Krims und Thriller Historische Romane Fantasy, Fantastic, SciFi, Utopien Dystopien Sachbücher (für jedermann) Kinder- und Jugendliteratur