Autorin
Sabine Ibing
Kommissar Konstantin Dühnfort ermittelt. Und wie immer hat mir der
Krimi gefallen. Wer Dühnfort nicht kennt, kann trotzdem einsteigen,
das Privatleben trägt nie zur Sache bei und nimmt nur ein kleines
Feld ein. Er ist nun mit seiner Kollegin Gina zusammengezogen und
sie erwarten ein Kind. Dieser Band beginnt mit dem Ende der
Hochzeitsreise. Dühnfort muss gleich wieder einen Mord aufklären.
Eine Frauenleiche wurde durch Zufall entdeckt. Eine Affenfigur liegt
daneben. Es dauert auch nicht lange, bis die Identität der Leiche
geklärt ist.
»Sie glich einer britischen Landadligen, die sich voller Hingabe ihren
Pflanzen widmete. Auch wenn es nicht der Park eines Landbesitzes
war, sondern nur die dreihundert Quadratmeter, die zur
Doppelhaushälfte gehörten, musste sie diese Arbeit nicht im Aufzug
einer Pennerin verrichten. Haltung und Stil waren alles im Leben.«
Die Eltern des Opfers verhalten sich merkwürdig distanziert, wussten
nicht, wo ihre Tochter sich aufhielt, besaßen keine aktuelle
Telefonnummer. Die Mutter elegant, emotional eiskalt, erscheint
merkwürdig, noch mehr der aufbrausende Vater. Lieblose Eltern,
was mag dahinterstecken? Was hat der Freund der Toten zu
verbergen? Eine Frau wird vermisst. Es gibt Parallelen zu der Toten.
Wege kreuzen sich in einem Verein von Schuldnerberatern. Auch
hier gibt es zwei skurrile Personen.
»Es war dieselbe Antwort, die auch Breitenstein gegeben hatte, und
in Dühnforts Ohren klang sie wie eine faule Ausrede, als hätte in der
Zeitung das genaue Todesdatum gestanden.«
Es gibt eine neue Tote. Auch bei ihr liegt eine Affenfigur. Eine Reihe
von Protagonisten, die etwas zu verbergen haben und die ein oder
andere Linie des Bekanntenkreises verschiedener Opfer kreuzen
sich. Wer war es? Der Leser weiß immer ein wenig mehr als Dühnfort.
Zumindest glaubt er es. Ein flott zu lesender Krimi nach
Verstickungsmanier. Fein versteckte Hinweise lassen mitraten und
wenn der Leser glaubt, er versteht die Zusammenhänge, schaut er
genauso aus der Wäsche wie Dühnfort. Gutes Handwerk zu einem
soliden Krimi.
Eins hat mir dieses Mal nicht gefallen. Nebenher läuft immer minimal
Dühnforts Privatleben, was völlig ok. ist. In diesem Band wirkte der
Strang wie drangebatscht … irgendwas Dramatisches muss doch
passieren … Nein, es muss nicht jedes Mal etwas Aufwühlendes im
Privatbereich dazwischenkommen! Gina und Konstantin erwarten ein
behindertes Kind. Soll man es bekommen oder nicht? Ein Thema, mit
dem man mehre Bücher füllen kann und es gehört für mich nicht am
Rande angesprochen in einen kleinen Nebenstrang. Ich habe mich
geschüttelt über die Message: Über 90% treiben Kinder mit Trisomie
21 ab, aber wir sind die Guten, wir ziehen es durch! Bitte nein! So
einfach kann man das nicht in ein paar Absätzen abhanden. Es gibt
genügend medizinische Bedenken, psychologische, wirtschaftliche
Gründe, ein weites Feld, dem man hier keinen Raum geben kann als
Nebenstrang. Das hat mir ein wenig den guten Krimi verdorben.
Ein empfehlenswerter, solider Krimi von Inge Löhnig, spannend, wie
alle Dühnforts. Dieser für mich ist für mich mit leichtem Geschmäckle.
Andere mögen den privaten Strang besser bewerten.
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