Autorin
Sabine Ibing
Bücher, die mir selbst gut gefallen haben
Fantasy
Rezension
Otherland
von Tad Williams
Stadt der goldenen Schatten
Fluss aus blauem Feuer
Berg aus schwarzem Glas
Meer des silbernen Lichts
Klappentext:
«„Doch, es gibt noch Bücher, deren Lektüre Bedürfnisse wie Hunger oder
Müdigkeit vergessen macht. Eines davon hat der amerikanische Autor
Tad Williams geschrieben, der nebenbei auch Drehbücher und Comics
veröffentlicht: "Otherland". Vollmundig angekündigt als "Herr der Ringe
des 21. Jahrhunderts", erscheint mit Stadt der goldenen Schatten der
erste Band einer Tetralogie, die gleichzeitig "Cyberspace-Saga", Thriller
und Fantasy-Roman sein will. Und tatsächlich weiß der Autor seine
komplexe Materie ungeheuer packend zu gestalten. Angesiedelt in einer
nahen Zukunft handelt die Geschichte von mysteriösen Krankheitsfällen
unter jugendlichen, die den Großteil ihrer Zeit im Cyberspace
verbringen. Haben skrupellose Kriminelle ihre Seelen geraubt und wenn
ja, was haben sie damit vor? Diese Fragen versucht eine junge
Informatikdozentin zu klären, deren Bruder ebenfalls im Koma
dahindämmert. Bei ihren Abenteuern im Computernetz stößt sie bald auf
Anzeichen einer weltweiten Verschwörung. Gekonnt verwendet Williams
zur Ausgestaltung dieser unwirklichen Wirklichkeiten das naheliegende
Material, das von ägyptischer Mythologie über "Alice im Wunderland" bis
zum "Herr der Ringe" und zurück reicht und daher natürlich in seinem
schillernden Spiel mit Symbolen und Archetypen weniger durch Subtilität
als durch die Macht der halluzinatorischen Bilderflut überzeugt.
Dummerweise hielt es der Autor nicht für nötig, zu einem Schluß zu
kommen. So enden dramatisch eingeläutete Erzählstränge irgendwo im
Nirgendwo und werden, so Williams will, irgendwann im zweiten, dritten
oder vierten Band wieder aufgenommen. Aber mag man bis ins 21.
Jahrhundert auf ein Buch warten, das auf der Stelle verschlungen
werden will?« Gunnar Lützow (Berliner Morgenpost, 19.07.1998)»Eine
Dichterlesung im alten Stil war das nicht, was da im Theaterhaus über die
Bühne ging. Eher der Auftritt eines Popstars. ... Die Kids jedenfalls hat Tad
Williams im Sturm erobert.«Rolf Spinnler (Stuttgarter Zeitung,
15.10.1998)»Ritter des Virtuellen Gral im Netz: Eine großangelegte
Cyberspace-Saga von Tad Williams
Renie Sulawayo ist Dozentin an der Technischen Hochschule in Durban. Sie
bringt ihren Studenten den kreativen Umgang mit der Virtuellen Realität
näher. Die längst üblichen Neuronalverbindungen mit dem Netz
vermitteln Sinneseindrücke wie im wirklichen Leben. Sogar virtuelles
Essen und Trinken ist möglich. Da man sich autodidaktisch sehr viel
Wissen über das Netz aneignen kann, gibt es keine überfüllten Hörsäle
mehr, und Renie unterrichtet nur einen einzigen, äußerst talentierten
Studenten. !Xabbu ist von seiner Abstammung her ein Buschmann. Diese
kleinwüchsigen Ureinwohner Afrikas sind im Aussterben begriffen, und
!Xabbu will für die Nachwelt eine Computersimulation entwickeln, die sein
Volk wenigstens virtuell am Leben erhält. Renies dreizehnjähriger Bruder
Stephen ist, wie alle Kinder seines Alters, besonders von den
Abenteuerspielen im Netz angetan. Übertroffen wird diese Lust am Spiel
höchstens noch von der Möglichkeit, sich in fremde Systeme hinein zu
hacken. Von einem dieser Ausflüge kommt Stephen allerdings nicht mehr
zurück. Er liegt seitdem im Koma. Renie stellt zusammen mit dem
schamanisch begabten !Xabbu Nachforschungen an. Dabei findet sie
heraus, das Stephen nicht das einzige Opfer dieser ?Krankheit? ist. Kurz
darauf werden sie und ihr Vater beinahe Opfer eines Bombenanschlags
... «
Mit «Otherland», einer vierteiligen Cyberspace-Saga, hat Tad Williams
eine Genremischung entwickelt, die unvergleichbar ist. Wir befinden uns
in der Zukunft und können neuronal in Computerspielen mitmischen. So
weit, so gut. Die Hauptprotagonisten Renie und !Xabbu begeben sich
zusammen mit ein paar anderen Leuten jeglichen Alters in Form ihrer
Avatare auf die Suche nach verschwundenen Kinderseelen und tauchen
ein in ein geheimes Computerspiel. Sie können, fühlen, riechen,
schmecken, so als wären sie real in dieser Welt gelandet. Allerdings
können sie hier auch real getötet werden. Und nun beginnt ein
Abenteuerroman der Spitzenklasse. Die Welten des Computerspiels
enden irgendwo und schwupps landet man durch einen Fluss in einer
neuen Welt. Die Gruppe wird verfolgt, zwischendurch getrennt. Ich
möchte nicht alle einzelnen Welten aufzählen, durch die diese
Protagonisten schlüpfen, aber eins kann ich versprechen: Kinderträume
werden wach! Wir reisen durch eine verrückte Welt des Comics und der
Kindergeschichten. Nicht alle Wesen dort sind unseren Helden
gutgesinnt. Die Bände sind zu umfangreich, um sie hier detailliert
vorzustellen, damit würde ich viel zu viel spoilern. Die grobe Übersicht
sollte reichen, um zu sehen, ob diese Reihe in den Lesegeschmack
passen könnte.
«Aber es war auch möglich und im Grunde viel wahrscheinlicher, dass sie
schlicht und einfach die falschen Daten herausgezogen oder einige
Zahlen falsch interpretiert hatte. Das war der große Nachteil des Netzes,
genauso wie sein großer Trumpf - alle konnten an alles herankommen
und daraus machen, was sie wollten. Es war eine Fundgrube für
Amateure, harmlose Spinner und echte Verrückte.»
Der «Alte Mann», der Anführer einer Netz-Geheimloge besitzt die
Fähigkeit, Netzbesucher durch Hypnose des Nervensystems geistig
gefangenzunehmen. Er liebt es, als Osiris, Mumiengott des Alten
Ägyptens, vor seinen Gralsbrüdern aufzutreten. Seine Söldner suchen im
Netz nach unseren Helden, ebenso im realen Leben aus. Denn die Körper
der Protagonisten liegen in Kammern mit Nährlösung, völlig ungeschützt,
sollte man sie aufspüren.
Es gibt eine Menge Nebenstränge. Ein kleines Mädchen in der realen
Welt, das heimlich mit einem alten Mann besucht, der nicht mehr laufen
kann. Es gibt einen Soldaten aus dem ersten Weltkrieg, der immer wieder
einen Traum durchlebt. Die Bösen agieren im Netz und als Avatar,
draußen vor dem Computer, in der Welt auf der Jagd nach den Spionen.
Vier dicke Bände voll Spannung und Fantasie, grandiose Erzählkunst. Die
Geschichte vereint Fantasy und Science Fiction, einfach klasse. Die Reihe
gehört zu meinen Lieblingsbüchern.
Hörspiel:
Ich empfinde es als angenehm, passende Musik in einem Hörbuch zu
benutzen, zwischen den Kapiteln, im Eingang. Ich liebe auch gute
Hörspiele. Aber hier gehen mir die Geräusche zu weit! Ich war total
genervt!Der erste Band verlangt schon beim Lesen viel Aufmerksamkeit,
da fast alle Personen eingeführt werden. Keine Angst, die Geschichte
wird bald flüssig und die Handlungsstränge werden länger und
verbinden sich. Man sollte das Buch nicht nebenbei hören, sondern
konzentriert, sonst verliert man den Faden, selbst wenn man das Buch
kennt. Wie allerdings soll man konzentriert zuhören, wenn ständige
Geräusche die Sprecher übertönen? Leider ist dieses Hörspiel teilweise
unerträglich. Die Umsetzung als Hörspiel ist an sich eine gute Idee.
Geräusche gehören in ein Hörspiel, aber pointiert zur Untermalung einer
Situation, als Schreck, aber nicht als elektronische Dauerbeschallung im
Hintergrund!
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