Autorin
Sabine Ibing
Bücher, die mir selbst gut gefallen haben
Fantasy
Rezension
Eleria Trilogie
von Ursula Poznanski
1 DIE VERRATENEN von Ursula Poznanski
Eine Dystrophie die in der Zeit direkt nach dem Zusammenbruch der
jetzigen Welt spielt. Sie teilt sich in zwei Hälften: Unter den Kuppeln in
den Sphären wohnen die Eliten, studieren wohlgenährt und behütet. Hier
herrscht die Regierung. Kinder werden nach der Geburt abgegeben, um
sie erziehen und studieren zu lassen. Behalten Eltern ihre Kinder,
werden sie nur den Rang von Arbeitern und Bediensteten erlangen.
Eleria, genannt Ria, gehört zu den besten Studenten, die Geschichte wird
aus ihrer Ichperspektive berichtet. Über ein Implantat wird sie
vollständig kontrolliert, beobachtet, sogar ihr Gesundheitsstatus wird
laufend gemessen und es werden ihr Getränke und Speisen passend
zum Vitamin- und Mineralstatus gereicht. Über eine Art Tabletts kann sie
sämtliche Informationen abrufen. Eines Tages belauscht sie ein
Gespräch und erfährt, dass sie und ein paar weitere Studenten
eliminiert werden sollen. Und richtig, kurz darauf soll genau diese
Gruppe zu einer anderen Sphäre transportiert werden. Die Bahn hält an
und man versucht die Jugendlichen umzubringen. Ihnen gelingt die
Flucht, in die andere Welt, die der „Primitivlinge“, draussen in der Kälte.
Die jungen Menschen ahnen nicht, warum sie getötet werden sollen,
denn sie sind doch die Elite. Unter ihnen befindet sich Rias Freund,
Aureljo, der auserkoren war, der neue Präsident zu werden. Was steckt
dahinter? Die Welt draussen ist anders, als man ihnen vorgegaukelt
hatte, nichts ist so wie es scheint.
“Mein Name ist Eleria. Ich bin achtzehn Jahre alt, Vitro Klasse 1, gereiht
auf die Nummer 7. Mein Schwerpunkt liegt auf Kommunikation und
Rhetorik. Ich bin Opfer einer Intrige.”
Die Geschichte läuft sich langsam Stück für Stück warm. Mir hat das Buch
an sich gut gefallen. Die Welt in den Sphären ist gemütlich, beheizt und
die Welt draussen liegt in Schnee und Eis. Die Verschiedenheit ist
anschaulich beschrieben. Die jungen Menschen zweifeln später in der
Außenwelt an ihrer alten Kuppel-Welt, rätseln, was vor sich geht, sind
sich nicht einig. Ich persönlich habe die Charaktere der Protagonisten
ein wenig vermisst, kann mir keinen innerlich vorstellen, weder vom
Aussehen, noch von seinen Motivationen, seinen Gedanken. Die
Ichperspektive schildert nur Rias Sicht. Gern hätte ich mehr über die
Gedanken der anderen erfahren. Insgesamt kann ich die Fantasystory
empfehlen und freue mich auf die zwei Folgebände, hoffe auf etwas
mehr Spannung.
2 DIE VERSCHWORENEN von Ursula Poznanski
Band 1 muss man gelesen haben, denn die unvollendete Geschichte geht
weiter.
Eleria, Ria genannt, befindet sich mit ihren Kameraden in der Welt
draußen. In den Sphären wurden ihnen die Menschen draußen als
grausame und primitive Kreaturen bezeichnet, die Feinde der Sphären
sind. Das Leben in der Kälte ist hart, doch der Schnee scheint sich
langsam aufzulösen. Die Bewohner draußen leben in Clans und arbeiten
schwer, wohnen in den Trümmern der alten Welt. Soviel sei verraten,
die Gruppe der Sphärenbewohner wird getrennt, sie suchen nach der
Wahrheit. Was ist wirklich passiert, als die große Kälte über die Welt kam
und wieso wurden sie in den Sphären belogen, weshalb wollte man sie
umbringen? Und was bedeutet das Fragment aus Jordans Chronik …
Was hat es damit auf sich? Auch der Clan, der die jungen Leute
aufnahm, entzweit sich, es gibt Machtkämpfe. Der intellektuelle Quirin
beschützt die Gruppe der jungen Sphärenbewohner vor den
Außenbewohnern, die ihnen misstrauen. Ria und Aureljo müssen zurück
in die Sphäre, um das Rätsel zu lösen. Doch wie kommt man in das gut
bewachte System hinein?
Im zweiten Band kommt immer mehr Fahrt auf und der Leser versteht
zusammen mit Ria den ein oder anderen Zusammenhang. Es bleiben
genügend Fragen offen, die der dritte Teil beantworten wird. Man
erfährt ein bisschen mehr über die Charaktere, aber die Icherzählung
ist der Knackpunkt der Geschichte weiterhin. Mir gefallen die
prägnanten Sätze. Eine klare Sprache durchzieht den Roman. Ein guter
Spannungsbogen gibt immer wieder Überraschungen. Der dritte Teil
liegt bereit, man MUSS das Ende der Geschichte erfahren.
3 DIE VERNICHTETEN von Ursula Poznanski
Band 1 und 2 muss man gelesen haben, denn die unvollendete
Geschichte geht weiter.
Ria und der kranke Tycho leben verborgen unter Dornen in Trümmern
der alten Welt, von Quirin beschützt. Aber was ist los mit dem alten
Mann? Etwas stimmt nicht mit ihm. Dantorian und Aureljo befinden sich
noch in der Sphäre Vienna, so glaubt Ria. Sie hatten sich dort
eingeschmuggelt, um zu erfahren, weshalb man ihnen nach dem Leben
trachtete. Und was ist das Dhalion Virus? Ria erfährt in diesem Teil, wer
ihre Eltern sind.
Wie auch im zweiten Teil ist zieht Spannung durch den Roman. Die Story
ist logisch und hat ein überzeugendes Ende. Ich habe mich nur gefragt,
warum Tycho keine Kopie der Daten auf das Tablet von Aureljo gezogen
hat, sondern nur vorlas, was er bei seinem Hack vorgefunden hatte. Die
Eleria-Trilogie ist eine tolle Jugendbuch-Dystrophie, die man auch als
Erwachsener gern liest. Eine Menge gesellschaftskritische Ansätze
haben mir gefallen, über die es sich nachzudenken lohnt.
Ria kommt man nahe, denn sie ist die Icherzählerin. Zu den anderen
konnte ich als Leserin keinen Zugang finden, auch nicht immer ihre
Motivation verstehen. Das tut der Spannung keinen Abbruch, hätte aber
mehr zur Leserbeziehung zu den Charakteren, die mir sehr fern
blieben.
Wer Dystonien mag, dem sei diese Trilogie empfohlen.
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