Autorin
Sabine Ibing
Bücher, die mir selbst gut gefallen haben
zeitgenössische Romane
Rezension
Stoner
von John Willams
Nüchtern
und
distanziert
berichtet
der
Erzähler
über
William
Stoner,
einen
Bauernsohn
um
1920
in
Missouri
geboren,
unter
harten
ländlichen
Bedingungen
aufgewachsen,
der
sich
für
Landwirtschaftsökonomie
an
der
Universität
einschreibt,
aber
schnell
sein
Herz
für
Literatur
entdeckt
und
umsattelt.
Er
heiratet
bald,
schafft
es
zum
Professor,
gelangt
zu
bescheidenem
Wohlstand
und
stirbt
im
Alter
von
65
Jahren.
Sein
Leben
ist
vom
Unglück
durchzogen:
verheiratet
mit
einer
dominanten,
narzisstischen
Frau
,
er
trifft
auf
die
Liebe,
die
nicht
sein
darf,
hat
eine
verzogene
Tochter
und
wird
beruflich
von
den
Kollegen
nicht
ernst
genommen,
von
ihnen
herumgeschubst.
Stoner,
ein
Mann,
der
alles
über
sich
ergehen
lässt
ohne
aufzubäumen.
Ein
Hamster
der
im
Rad
läuft,
der
den
Leser
schockiert
und
in
Bann
reist,
der
ihm
zurufen
möchte
wegzulaufen,
der
die
Finger
in
das
Rad
stecken
möchte, es aufzuhalten.
Die
Geschichte
an
sich
ist
banal.
Williams
allerdings
schafft
es,
seinen
Stoner
für
den
Leser
so
gut
ins
Bild
zu
rücken,
dass
man
meint,
mitten
im
Geschehen
sein,
Stoner
zu
beobachten,
der
einzelgängerisch
in
stoischer
Ruhe
alles
erträgt.
Sein
keifendes
Weib
und
die
durchtriebenen
Kollegen
sieht
man
bildlich
vor
Augen.
Stoner
lebt
nur
für
die
Literatur
und
möchte
seine
Studenten
begeistern,
alles
andere
interessiert
ihn
nicht.
Nur
einmal
muckt
er
auf,
was
ihm
zum
Verhängnis
wird.
Er
möchte
es
allen
recht
machen
und
strebt
nicht
nach
Höherem,
ist
mit
dem
zufrieden
was
er
hat,
meint,
das
wäre
doch
beträchtlich.
Und
genau
das
macht
diesen
Antihelden
so
sympathisch.
Fallen
umschifft
er
nicht,
sondern
stolpert
naiv
hinein.
Der
intelligente
Stoner,
der
letztendlich
ein
Tölpel
ist.
Heute
würde
man
sagen,
er
ist
ein
typisches Opfer.
Manche
Szenen
erscheinen
grotesk,
wie
das
Kennenlernen
Stoners
mit
Edith,
seiner
späteren
Frau
oder
deren
Benehmen
nach
der
Geburt,
der
kalte
Krieg
zwischen
den
beiden,
bei
der
Edith
eine
tiefe
Verletzung
nach
der
anderen
landet.
Die
trockene
distanzierte
Erzählweise
ist
für
mich
der
Reiz
der
Geschichte.
Man
fühlt
sich
fast
wie
ein
Voyeur
in
Stoners
Leben,
kann
nicht
fassen,
was
ihn
antreibt,
etwas,
das
er
wohl
selbst
nicht
erklären
kann.
Über
seine
Tochter:
„Und
Stoner
sah
ein,
dass
sie,
ganz,
wie
sie
behauptet
hatte,
in
ihrer
Verzweiflung
beinahe
glücklich
war;
sie
würde
ihr
Leben
ruhig
zu
Ende
leben,
würde
ein
wenig
mehr
trinken,
Jahr
um
Jahr,
und
sich
gegen
das
Nichts
betäuben,
zu
dem
ihr
Leben
geworden
war.
Er
war
froh,
dass
sie
wenigstens
das
hatte, dankbar dafür, dass sie trinken konnte.“
Es
war
vollkommen
richtig,
diesen
literarischen
Schatz
aus
den
Sechzigern
no
ch
einmal
neu
aufzulegen,
ein
poetisches
Werk,
das
an
die
Seele
geht.
"Hinterher
lag
er
neben
ihr
und
redete
zu
ihr
in
der
Stille
seiner Liebe"
John Williams Buch “Augustus “
John Williams Buch “Butcher’s Crossing “
zeitgenössische Romane
Krims und Thriller
Historische Romane
Fantasy, Fantastic, SciFi, Utopien Dystopien
Sachbücher (für jedermann)
Kinder- und Jugendliteratur